Gibt es eine Währung im Kopf?
Beim Gedanken, dass es sich hinter den Augen um eine ganz eigene, ganz persönliche Art von Ökonomie handeln könnte, kommt die Frage, welcher Art und wie genau wäre die Analogie?
Den Import stellen die fünf Sinne dar und den Export das Sprechen, das Schreiben, sowie die Bewegung. Wenn ich jetzt etwas im realen Leben importiere, bezahle ich mit Geld. Jedoch wüsste ich nicht, womit ich im Kopf jemals „bezahlt“ hätte, damit ich eine wunderschöne Musik hören oder eine beeindruckende Natur sehen darf. Das Gleiche gilt für meine Worte und Taten. Es gibt eben keinen direkten Ausgleich getreu dem Prinzip, dass man etwas will und bekommt, sobald man dafür auch bezahlt hat. Es gibt kein „bezahlen“, sondern eigentlich nur „schenken“. Wer schenkt, tut dies aus den Quellen wie Zuneigung, Vernunft, Glaube, Mut, Verstand oder Selbstlosigkeit. Quelle trifft es ganz gut, denn im Kopf würden genau diese Punkte die Natur des Menschen selbst darstellen. Die Natur scheint einerseits unendlich groß, betrachtet man andererseits die Ressourcen der Erde, eher endlich groß. Die Natur in der Ökonomie des Kopfes könnte die Seele eines Menschen sein.
Gerade zu Zeiten der Ressourcenknappheit, würde sich, Kopf und Außenwelt verbindend, erklären, warum so wenig geschenkt, aber trotzdem so viel bezahlt wird.
Es würde passen, dass Seelenverwandschaft dazu führt, sich durch gegenseitiges Schenken die jeweiligen Quellen aufzufüllen, als ob die Ressourcen unendlich groß wären. Es würde ebenso passen, dass die eigene Resonanz der Sinne zu Dingen von außerhalb dazu führt, dass man eine Quelle der Inspiration spürt, die wiederum die Kraft gibt zu exportieren. Wie eine Regenschauer, die einen Berg trifft, durchströmt und am Ende eine Wasserquelle für andere Menschen ist. Oder Musik, die ein regelrechtes Feuerwerk am Horizont der Gedanken auslösen kann.
Nur was genau ist jetzt die Währung, wenn die Seele die Ressourcen und das Schenken die Bezahlung widerspiegelt?
Es kann eigentlich nur die Liebe sein. Die Liebe zu jemand anders, zu sich selbst. Stellt sich die Frage, von wem oder was die Liebe für die Importe aus der Natur kommt. Der Schöpfer der Natur hätte genug Liebe, um seine Exporte wieder und wieder ausliefern zu können.
Bleibt eine letzte Frage, was genau die Wirtschaft im Kopf sein soll. Es bleibt der Geist übrig, welcher sich der Seele bedient und diese wiederum über die Sinne auffüllt. Natürlich nur, wenn ein Gleichgewicht herrscht. Denn um zu sehen, was mit einer Ökonomie passiert, wenn ein Ungleichgewicht herrscht, braucht man derzeit nur die Ohren und Augen auf zu machen.
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